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Hier präsentiere ich Euch die komplette Zerlegung des Motors und beschreibe, wie man diese Aktion am besten anstellt und welche speziellen Werkzeuge dafür benötigt werden.

Fangen Wir nun an mit dem Sichten meines günstig erworbenen 2ten Motors:

Naja wie man sieht ist der Motor nicht einer der gepflegtesten! Voller Öl und an dem stehenden Zylinder läuft der Rost hinunter.... Der liegende Zylinder sah ebenfalls so aus. :-(

Nun fing ich an den Motor zu zerlegen und begann mit den Zylinderköpfen. Danach nahm ich mir direkt die Zylinder und Kolben vor. Der Zylinder machte mir dabei enorme Probleme, da es so schien, als wäre er noch mit dem Motorrumpf verbunden. Es war also nur mit viel klopfen, ziehen, rütteln und Rostlöser möglich die Zylinder nach vielen anstrengenden Minuten zu ziehen. Kurz danach sah ich dann die Ursache, warum der Motor als defekt verkauft wurde. Das Kolbenhemd des Kolbens vom stehenden Zylinder war auf einer Seite fast komplett abgebrochen. Die Kolbenringe hatten sich komplett in den Kolben gefressen, wobei beim liegenden Zylinder sogar nur ein Kolbenring vorhanden war! Zusätzlicht wurden beide Zylinder von einem Vorbesitzer gefast. In meinem Fall wurden also die Kolbenhemden auf einer Seite ca. um 1 cm gekürzt um die Steuerzeiten zu verändern. Ausserdem waren extrem viele Kerben und Beulen im Zylinderkopf vorhanden. Die Zylinder dürften jedoch durch eine neue Beschichtung und hohnen wieder brauchbar werden. Der zweite Zylinderkopf schien dagegen noch brauchbar zu sein.

Danach begann ich die Ansaugstutzen und Membrankästen zu demontieren, wobei zu sagen wäre, dass der Vorbesitzer die Nebenluftschläuche an den Ansaugstutzen auf ein Minimun gekürzt hatte, wie es auch in der Suzuki RGV Kit Anleitung steht. Die verbauten Membranen waren Boyesen Membranen, wobei auch der Membrananschlag des stehenden Zylinders modifiziert wurde.

Der nächste Schritt war nun die Demontage der Lichtmaschine und des Kupplungsdeckels, wie auch der Wasserpumpe.Bei der Demontage des Kupplungsdeckels ist es natürlich von Vorteil vorher das Getriebeöl abgelassen zu haben was bei eingebautem Motor auch für das Kühlwasser zutrifft. Die Ölablassschraube befindet sich unterhalb der Kickstarterwelle (Abb. 2 unten).

Nun schaut man auf das Polrad der Lichtmaschine, auf die Kupplung und auf die Wasserpumpe. Wenn es nicht nötig ist, kann man die Wasserpumpe und auch das Polrad montiert lassen. Um das Polrad doch demontieren zu können, benötigt man einen Polradabzieher, den ich selbst leider nicht zur Hand habe. Um die Kupplung zu demontieren muss man nur die 6 Schrauben lösen hinter denen die 6 Kupplungsfedern sitzen. Danach kann man die Kupplung samt allen Belägen komplett abziehen und blickt auf den Kupplungskorb. Für dessen Demontage benötigt man einen Kupplungskorbhalter, den man relativ günstig z.B. bei Louis kaufen kann. Wenn man die Möglichkeit hat zu schweissen, kann man auch 2 alte Kupplungsscheiben zusammen an eine Metallstange schweissen, da dies den selben Effekt hat. Diese Lösung ist natürlich um einiges günstiger als die Louis Variante, empfiehlt sich jedoch logischerweise nur, wenn man später neue Kupplungsscheiben verbauen möchte!. Vor der Demontage des Korbes muss man vorerst noch die Sicherungsscheibe glätten um die Mutter lösen zu können, für die man eine 27ger Nuss benötigt..

Als nächstes demontiert man am besten den Rumpfmotor, wodurch man auch gleichzeitig die Kurbelwelle ausbaut. Um die Rumpfmotorteile voneinander trennen zu können muss man die Schrauben im Kurbelgehäuse und die restlichen Schrauben lösen, welche die beiden Teile zusammenhalten und sich an der Aussenseite des Motors befinden. Danach sollte man die beiden Motorhälften mit ein wenig Geschick und Kraft auseinanderziehen können. Dabei sollte man darauf achten, dass nicht aufeinmal die Kurbelwelle unkontrolliert aus dem Gehäuse fällt! Dadurch könnten eventuell an der Kurbelwelle oder an den Pleueln Schäden hervorgerufen werden. Also bitte Vorsicht walten lassen und die Kurbelwelle wie ein rohes Ei behandeln. Schon kleinere Erschütterungen können die Kurbelwelle verziehen!

Motorblock Kurbelwelle

Hat man nun auch den Rumpfmotor demontiert, fehlt eigendlich nur noch das Getriebe und die Kickstarterwelle. Am besten sollte man mit dem Gangsensor und den Sicherungsringen an der Antriebswelle beginnen. Dabei sollte man auf den kleinen Bolzen und die kleine Feder achten, die einem nach der Demontage schon entgegen kommen! Ausserdem demontierte ich gleich noch den Lagerdeckel (1) mit, durch dessen Mitte die Antriebswelle verläuft. Bei Bedarf kann man auch gleich noch die Ölpumpe demontieren (2 Inbus-Schrauben), welche sich rechts unter der Antriebswelle hinter einem weiteren Deckel befindet, der bei meinem Motor jedoch schon fehlte. Um die Ölschläuche beim späteren Montieren des Motors nicht falsch anzuschliessen, sollte man sich aufjedenfall notieren welcher Ölschlauch wo angeschlossen war!

Danach wagte ich mich endlich an das Getriebe. Man sollte mit der Feder der Kickstarterwelle beginnen und das damit verbundene Zahnrad (1 unten) entfernen. Das Kickstarterleerlaufrad (2 unten) zwischen der Kickstarter- und der Getriebewelle sollte als nächstes demontiert werden, welches mit einem Sicherungsring befestigt ist. Sobald dies geschehen ist, ist es an der Zeit den Klinkenaufnehmer (3 unten), der sich unter dem Leerlaufrad befindet, hinaus zuziehen.

Anschliessend ist es endlich soweit und das Getriebe kann demontiert werden, indem man rund um das Getriebe die Muttern am Getriebekasten löst. Sind diese erst gelöst kann man das komplette Kassettengetriebe an einem Stück aus dem Motorrumpf hinausziehen.

Nun ist es soweit und der Motor ist komplett in seine Einzelteile zerlegt, bis auf das Getriebe. Dies empfehle ich jedoch nur auseinander zu nehmen, wenn man es auch wirklich revidieren und neu lagern möchte!
Als erste Maßnahme beim Zerlegen des Getriebes werden die Schaltklauen entfernt. Bitte achtet darauf auch zu notieren welche Schaltklaue wo saß, da keine mit den anderen identisch ist!

Als nächstes werden der Klinkenaufnehmer (1), die Nockenführung (2), Nockenanschlag (3) und das Antriebsrad (4) entfernt.
Beim Antriebsrad muss darauf geachtet werden, dass die kleinen Federn nicht verloren gehen, da diese bei der Demontage gern aus ihrer Führung springen.

Nachdem der Klinkenaufnehmer, die Nockenführung und der Nockenanschlag entfernt ist kann man die Schaltgabelwelle herausziehen an der das Antriebsrad montiert wird. Dort befindet sich auch schon unter dem Antriebsrad das erste Lager des Getriebes, welches jedoch nicht zwingend erneuert werden muss, da es nur bei Schaltvorgängen benötigt wird und so auch keinen größeren Kräften ausgesetzt wird. Ausserdem ist es nun auch möglich die Zwischenwelle und die Antriebswelle gleichzeitig zu entfernen. Sind beide Wellen entfernt lassen auch diese sich in ihre Einzelteile zerlegen, was jedoch auch nicht zwingend notwendig ist, da die Lager im Getriebekastendeckel sitzen.

Lager 5 muss genau wie Lager 1 nicht zwingend gewechselt werden, da es nur bei Schaltvorgängen genutzt wird und keinen großen Kräften ausgesetzt ist.

zerlegter Motor zerlegter Motor 2

Nun ist der Motor bereit revidiert und neu aufgebaut zu werden. Zusätzlich werde ich den Motor optimieren und an die 70-74Ps bringen. Alle Tuning-Tipps und der Bericht zum Neuaufbau befinden sich auf den folgenden Seiten Tuning und Revision.